
Gedankenstrich oder Divis
Im deutschen Sprachgebrauch existieren einige unterschiedliche Striche und noch mehr Bezeichnungen für diese. Hier ein kurzer Überblick:
Für Autoren und Typografen spielt die präzise Verwendung von Gedankenstrichen und Divis eine entscheidende Rolle, um Texte nicht nur optisch ansprechend, sondern auch inhaltlich verständlich zu gestalten. Selbst für erfahrene Schreiber kann die korrekte Verwendung von Gedankenstrichen und Divis im deutschen Sprachgebrauch gelegentlich eine Herausforderung darstellen. Beide Zeichen dienen dazu, den Text zu gliedern, Informationen zu betonen oder Zusammenhänge klarer zu machen. Hier eine Übersicht über den korrekten Gebrauch von Gedankenstrichen und Divis:
- Gedankenstrich (Halbgeviertstrich, Bis-Strich, Streckenstrich)
- Unicode: U+2013, XML-/HTML: –, –, –
- Mac: Alt (Option) + Bindestrich, Windows: Alt + 0150 (Numerischer Block)
- –
- Gedankenstriche werden vor allem dazu verwendet, in einen laufenden Text Einschübe oder Erklärungen einzufügen. Gedankenstriche sind vielseitige Werkzeuge, die sowohl den inhaltlichen Fluss als auch die visuelle Struktur eines Textes beeinflussen können.
- Einschübe und Erklärungen:
Gedankenstriche werden oft verwendet, um zusätzliche Informationen, Einschübe oder Erklärungen in den Text einzuführen. Diese Elemente können den Kontext bereichern, ohne den Hauptfluss des Satzes zu unterbrechen. Zum Beispiel: „Die neueste Ausgabe – sie beinhaltet exklusive Interviews – des Magazins ist jetzt erhältlich.“ - Gedankenabschluss oder Hervorhebung:
Gedankenstriche können auch verwendet werden, um Gedankengänge abzuschließen oder bestimmte Aussagen hervorzuheben. Dies erzeugt einen gewissen Spannungseffekt im Text. Beispiel: „Der Blick aus dem Fenster war atemberaubend – ein Panorama aus grünen Hügeln und tiefblauem Himmel.“
- Als Bis-Strich findet der Gedankenstrich bei Intervallen Verwendung. Es ist wichtig, keine Leerzeichen vor oder nach dem Strich zu setzen.
- Montag–Freitag
- Als Streckenstrich wird der Gedankenstrich eingesetzt um Angaben wie „von … zu“ zu beschreiben. Z.B. „der Nachtzug München–Bologna“. Der Streckenstrich ist auch ohne Leerzeichen zu setzen, im alltäglichen Gebrauch sind aber Leerzeichen vor und nach dem Strich die Regel.
- Halle–Berlin Halle – Berlin
- Auch um runde Geldbeträge nach dem Komma zu ersetzen, kann der Gedankenstrich eingesetzt werden. Ursprünglich wurde dafür ein Geviertstrich genutzt (s.u.)
- 19,– EURO
- Divis (Viertelgeviertstrich, Bindestrich, Trennstrich)
- Unicode: U+2010, XML-/HTML: ‐, ‐, –
- Mac/Windows: Bindestrichtaste (-)
- -
- Der Bindestrich im Deutschen ist ein wichtiger typografischer Bestandteil, der verschiedene Funktionen erfüllt, um Texte klarer, lesbarer und ästhetisch ansprechender zu gestalten.
- Zusammensetzungen:
Der Bindestrich wird verwendet, um zusammengesetzte Wörter zu trennen, wenn dadurch die Lesbarkeit erhöht wird. Dies ist oft der Fall bei zusammengesetzten Substantiven, Adjektiven oder Verben. Beispiel: „Auto-Unfall“, „Gesundheits-Vorsorge“, „Kaffee-Pause“. - Worttrennung:
Der Bindestrich wird verwendet, um Wörter am Zeilenende zu trennen, wenn sie nicht mehr auf die aktuelle Zeile passen. Dies unterstützt die optimale Verteilung des Textes auf der Seite. Beispiel: „Arbeitsplatz-Organisation“. - Zusammengesetzte Eigennamen:
In Eigennamen, die aus mehreren Wörtern bestehen, werden Bindestriche oft verwendet, um die Klarheit der Aussprache zu gewährleisten. Beispiel: „Karl-Heinz Müller“. - Dehnungs- und Fugenlaute:
Der Bindestrich wird verwendet, um Dehnungs- oder Fugenlaute zwischen Wörtern anzuzeigen. - Vermeidung von Missverständnissen:
Der Bindestrich wird manchmal verwendet, um Missverständnisse in der Bedeutung zu vermeiden, vor allem bei Wörtern, die ähnlich aussehen, aber unterschiedliche Bedeutungen haben. Beispiel: „Nicht-Arbeiter“ (nicht arbeitende Person) vs. „Nichtarbeiter“ (Arbeitsloser). - Redewendungen und Sonderfälle:
In einigen Fällen werden Bindestriche in Redewendungen oder speziellen Konstruktionen verwendet, um Klarheit zu schaffen. Beispiel: „Hals-über-Kopf“, „Mann-Frau-Beziehung“. - Es ist wichtig, den Bindestrich nicht willkürlich einzusetzen. Er sollte gemäß den orthografischen Regeln verwendet werden, um die Lesbarkeit und Verständlichkeit des Textes zu erhöhen. Zudem ist es empfehlenswert, sich an die jeweiligen typografischen Konventionen zu halten, um ein einheitliches Erscheinungsbild des Textes zu gewährleisten.
In der modernen Typografie werden in vielen Fällen zusammengesetzte Wörter ohne Bindestrich geschrieben, wenn die Lesbarkeit nicht beeinträchtigt wird. Hierbei gilt es, die Balance zwischen traditionellen Konventionen und den aktuellen Schreibgewohnheiten zu finden. - Insgesamt sind Gedankenstriche und Divis also nützliche Werkzeuge, um den Text zu strukturieren und die Lesbarkeit zu erhöhen. Ihre präzise und kohärente Verwendung verleiht nicht nur dem geschriebenen Wort Klarheit, sondern trägt auch maßgeblich zur visuellen Anmutung und Lesbarkeit des Textlayouts bei. Es empfiehlt sich, auf eine konsistente Verwendung zu achten, um eine einheitliche Darstellung zu gewährleisten und Verwirrung beim Leser zu vermeiden.
- Geviertstrich (Spiegelstrich)
- Unicode: U+2014
- —
- Der Geviertstrich ist im deutschen Schriftbild nur noch selten anzutreffen. Unter anderem wird er als grafisches Aufzählungs- oder Trennelement eingesetzt. Ansonsten findet man ihn hauptsächlich in englischsprachigen Texten, und zwar in der Funktion eines Gedankenstrichs.
Er wird heutzutage noch bei glatten Währungsbeträgen hinter dem Dezimalkomma gesetzt. - 45,— €
- Minus
- Unicode: U+2212
- −
- Das Minuszeichen wird im Deutschen typografisch korrekt verwendet, um mathematische Operationen auszudrücken und negative Zahlen darzustellen. Ein Minuszeichen in korrekter Typografie (auch als Subtraktionszeichen bekannt) weist dieselbe Länge und Dicke und Postion auf wie der waagerechte Strich im Pluszeichen. Das Minuszeichen ist ein eigenständiges Zeichen. Im Bürokommunikationskontext ist der Halbgeviertstrich (Gedankenstrich) akzeptabel, um es zu ersetzen.
- 5 − 3 = 2
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